Bahnhofgebäude Göschenen UR

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Umnutzung Bahnhofsgebäude Göschenen, UR, 2021

GESCHICHTE: Der Bahnhof ist ein regionales Schutzobjekt, er wurde 1884 von der Gotthardbahngesellschaft durch den Architekt Gustav Moosdorf (1831-1907) geplant. Der Vorgängerbau von 1881 wurde nach nur 3 Jahren abgebaut und nach Airolo versetzt. Göschenen ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder ISOS eingetragen und national eingestuft.

RAUMKONZEPT: Einst wurden im kleinen und grossen Saal die Gäste des Bahnhofsbuffets bewirtet, heute befinden sich darin die Ausstellungsräume zum Bau des zweiten Gotthardtunnels. Neben dem Ausstellungsraum ergänzen das Infocenter ein Besprechungsraum sowie eine Garderobe mit WC-Räumen das Raumprogramm. Garderobe und WC’s befinden sich in der ehemaligen Gastronomieküche des Bahnhofsbuffets.

FARB- UND MATERIALKONZEPT: Die Atmosphäre der Säle sollte erhalten bleiben. Die historische, aufwendig gestaltete Kassettendecke im kleinen und grossen Saal wurde behutsam gereinigt, der Buchen- und Eichen-Parkettboden ergänzt, geschliffen und geölt. Die Wände in den Ausstellungsräumen sind in sanften Grautönen gehalten. In der neuen Garderobe ist die Atmosphäre der ehemaligen Grossküche noch spürbar. Die neuen Einbauten sind modern aus Eschenholz gestaltet.

FRESKO «Gotthardpasshöhe» (1937) von Hans Beat Wieland im Bahnhof Göschenen

Der Fresko «Gotthardpasshöhe» von Hans Beat Wieland konnte laut den Luzerner Neusten Nachrichten am 14. Juni 1985 «gratis» im abgebrannten Bahnhof abgeholt werden. Der Kanton Uri liess das Werk ausbauen, restaurieren und im Bahnhofbuffet Göschenen anbringen.

Welche Geschichte des Gotthards erzählt der Opa seinem Grosskind? Die des Saumwesens vergangener Jahrhunderte, die der ersten Postkutschen über den Pass (1831), die der dampfenden Gotthardbahn weit unten im Berg, (1884) oder die der damals neuzeitlichen Postautoreisen über den Pass? Vielleicht sogar von den um 1930 anvisierten Plänen für den Bau eines Strassentunnels durch den Berg?

Seit August 2021 wird in den Sälen der Gotthardbahn des 19. Jahrhunderts der Baufortschritt des zweiten Strassentunnels im 21. Jahrhundert von Astra gezeigt.

Tunnel sind Bauwerke, die über eine Zeit von mehreren Jahrzehnten ihren Nutzen entfalten. Am Gotthard bieten sie die Infrastruktur für die Nord-Südachse des internationalen Bahn- und Autoverkehrs, schaffen Kapazität für Güter und Personen, sind Meilensteine aus ihrer Zeit und somit Denkmäler für die heutigen Nutzenden.

Hier können Sie das Projektblatt «Bahnhofsgebäude, Göschenen UR» herunterladen:

Portfolioblatt bei Bahnhof Göschenen (PDF)